Nadja Miller wurde 1993 in Warszawa (Polen) geboren. Sie ist
Krankenschwester in einem Hamburger Krankenhaus und Tänzerin in einer Kiezbar.
Seit zwei Jahren schreibt sie erotische Geschichten, die sie bisher nur im
Internet veröffentlichte. Mit „Endlich achtzehn!“ erscheint jetzt ihre erste
Kurzgeschichtensammlung als eBook bei edition
eiszeit.
ee: Ich freue mich, dich als erste Autorin im Angebot der
edition eiszeit begrüßen zu dürfen! Was erwartet die LeserInnen in deinen Kurzgeschichten?
Nadja: Zuerst mal natürlich heißer Sex (lacht). Aber mir ist
es schon auch wichtig, die Story nicht ganz so platt zu formulieren. Die
Situationen sollen sich für die Leser einigermaßen nachvollziehbar aufbauen.
Ich finde es einen ziemlichen Lusttöter, wenn man sich beim Lesen Gedanken
darüber machen muss, wie unrealistisch die Geschichte ist.
ee: Wie bist du zum Schreiben erotischer Geschichten
gekommen?
Nadja: Furchtbar, aber ich muss zugeben durch „Fifty Shades
of Grey“. Mir erschien dieser Roman als unglaublich bieder. Ich dachte mir,
dass ich das heißer kann. Ich begann dann meine erste Story zu schreiben und
veröffentlichte sie auf einer Website für erotische Geschichten. Die
Rückmeldungen waren positiv, also habe ich weiter gemacht. Allerdings habe ich
nicht das Durchhaltevermögen für so einen schweren Wälzer wie „Fifty Shades of
Grey“. Das würde mich auch langweilen, glaube ich.
ee: Deine Geschichten handeln durchweg von jungen Frauen.
Das ist ja deine Altersklasse – wie viel autobiografisches ist in den
Geschichten?
Nadja: Oh, schon ziemlich viel. Ich war und bin kein Kind
von Traurigkeit. Also benutze ich auch eigene Erlebnisse als Aufhänger und
schreibe die Geschichte drum herum. Eine meiner bisher längsten Geschichten ist
zum Beispiel auch rein autobiografisch. Die wird aber erst in meiner nächsten
Storysammlung „Mädchenträume“ im Herbst erscheinen.
ee: Deine Vita klingt ja interessant, du gibst als Beruf
sowohl Krankenschwester als auch Tänzerin an. Wie lässt sich das miteinander
vereinbaren?
Nadja: Meine Mama war in Polen Krankenschwester, also lag es
für mich nah, dann später auch eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen.
Das liegt sozusagen in den Genen (lacht). Ich arbeite aber glücklicherweise
nicht im Schichtdienst wie meine Mama. Den Job als Tänzerin ... du kannst als
hübsches Mädchen hier in Hamburg nicht über den Kiez gehen, ohne dass dich
jemand anspricht, ob du für ihn laufen willst. Es macht mir Spaß und ich
verdiene gutes Geld.
ee: Hast du einen festen Freund?
Nadja: Du weißt, dass das nicht der Fall ist (lacht).
ee: Ich danke dir für das Gespräch!